Anatomiestraße 23
85049 Ingolstadt
Der Taschenturm in Ingolstadt wurde um das Jahr 1390 errichtet und war Bestandteil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Er gehört zu den wenigen noch erhaltenen Ecktürmen der ersten Stadtmauer, die im 14. Jahrhundert den alten Stadtkern schützte. Der Bau erfolgte unter der Leitung städtischer Baumeister im Rahmen der kontinuierlichen Verstärkung der städtischen Verteidigungsanlagen. Der runde, massiv aus Ziegelmauerwerk errichtete Turm weist einen konischen Helm auf und war ursprünglich mit der Stadtmauer verbunden. Mit einer Höhe von etwa 23 Metern diente er vor allem zur Überwachung des südöstlichen Stadtbereichs und der angrenzenden Verkehrswege. Sein Name leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen Begriff „tasche“ ab, der einen versteckten Ort oder eine Einbuchtung bezeichnet – in diesem Fall eine geschützte Flanke der Stadtmauer. Im Laufe der Jahrhunderte verlor der Taschenturm seine militärische Funktion, blieb jedoch als markantes Bauwerk erhalten. Architektonisch zeichnet sich der Turm durch seine klaren Proportionen, die sorgfältige Ziegeltechnik und den schlichten Wehrcharakter aus. Heute ist der Taschenturm ein geschütztes Baudenkmal und bedeutender Bestandteil des historischen Stadtbildes.
Parkplatz "Hallenbad" (852 tw. kostenpflichtige Parkplätze, ca. 1 Minuten entfernt)