Hallstraße 5
85049 Ingolstadt
Die Kurfürstliche Reitschule in Ingolstadt wurde im Jahr 1747 unter Kurfürst Karl Albrecht, dem späteren Kaiser Karl VII., errichtet. Sie diente als Ausbildungsstätte für militärisches Reittraining und war Teil der infrastrukturellen Aufwertung Ingolstadts im Rahmen ihrer Funktion als bayerische Landesfestung. Der Bau war Ausdruck höfisch-militärischer Repräsentation und trug zur Stärkung des Garnisonsstandorts bei. Architektonisch handelt es sich um einen langgestreckten, barocken Saalbau mit regelmäßig gegliederter Fassade. Die hohen Rundbogenfenster, das Walmdach und die klare Fassadenstruktur verleihen dem Gebäude eine zurückhaltende Eleganz. Der großzügige Innenraum war ursprünglich als Reitbahn konzipiert und ermöglichte witterungsunabhängiges Training. Die Proportionen des Saales orientieren sich an den funktionalen Anforderungen des Reitunterrichts und der Ausbildung von Kavallerieeinheiten. Nach Auflösung der militärischen Nutzung im 19. Jahrhundert erfuhr das Gebäude unterschiedliche zivile Verwendungen. Seit dem 20. Jahrhundert beherbergt es die Volkshochschule Ingolstadt. Die denkmalgeschützte Anlage vereint heute historische Bausubstanz mit zeitgemäßer Bildungsnutzung.