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Kreuztor

Kreuztor

Kreuzstraße -
85049 Ingolstadt

Das Kreuztor - Mittelalterliches Wahrzeichen

Das Kreuztor in Ingolstadt zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und ist eines der wenigen vollständig erhaltenen Stadttore Bayerns aus dem Spätmittelalter. Errichtet wurde es im Jahr 1385 im Rahmen der zweiten Stadtmauererweiterung, als Ingolstadt sich als aufstrebende Handels- und Residenzstadt zunehmend gegen äußere Bedrohungen schützen musste. Das Tor bildete den westlichen Zugang zur Stadt und war Teil eines umfassenden Verteidigungssystems, das Mauern, Türme, Gräben und Bastionen umfasste. Seinen Namen verdankt das Kreuztor einem nahegelegenen, bereits im Mittelalter belegten Flurkreuz, das an einem Pilgerweg lag. Architektonisch handelt es sich beim Kreuztor um ein viergeschossiges Backsteingebäude mit polygonalem Grundriss und markanten Eckerkern, die von Spitzhelmen bekrönt werden. Der Baustil ist geprägt von der nordalpinen Backsteingotik, wie sie im süddeutschen Raum selten so eindrucksvoll erhalten geblieben ist. Die schlanke Silhouette, die gestaffelten Zinnen und die sorgfältige Gliederung der Fassaden geben dem Bau seine charakteristische Erscheinung.

Das Kreuztor diente nicht nur der Verteidigung, sondern auch der Kontrolle von Handelswegen, dem Erheben von Zöllen sowie der Repräsentation städtischer Selbstständigkeit. Über dem Torbogen befand sich ein Wachraum, der mit Blick auf das vorgelagerte Glacis zur Beobachtung und Verteidigung genutzt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte verlor das Tor seine militärische Bedeutung, blieb jedoch als städtebauliches Symbol erhalten. Es überstand die Schleifung großer Teile der mittelalterlichen Stadtmauer im 19. Jahrhundert und blieb als Solitär im Westen der Altstadt bestehen. Heute besitzt das Kreuztor vor allem kulturellen und identitätsstiftenden Wert. Es dient als markanter Orientierungspunkt, Fotomotiv und Veranstaltungsort. Der Platz um das Tor wird regelmäßig für Märkte, Konzerte und Feste genutzt, während das Gebäude selbst zeitweise Ausstellungen oder kleine Veranstaltungen beherbergt.

Öffnungszeiten

rund um die Uhr geöffnet

Parkmöglichkeiten

Tiefgarages "Münster" (377 kostenpflichtige Parkplätze, ca. 3 Minuten entfernt)

Standort
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Torstube

Die Torstube im Kreuztor in Ingolstadt befindet sich im Obergeschoss des mittelalterlichen Stadttors und diente ursprünglich als Wach- und Aufenthaltsraum für die städtische Torwache. Als Teil der Verteidigungs- und Kontrollstruktur der Stadtmauer erfüllte sie eine wichtige Funktion im städtischen Sicherheitswesen. Von hier aus konnten die ein- und ausgehenden Personen und Waren kontrolliert, die Stadttore bei Bedarf geschlossen und das Umland beobachtet werden. Die erhöhte Lage bot einen strategisch günstigen Überblick über das westliche Vorfeld der Stadt. Architektonisch ist die Torstube schlicht gehalten und folgt dem funktionalen Charakter eines mittelalterlichen Dienstraums. Massive Mauern, kleine Fensteröffnungen und eine kompakte Raumstruktur kennzeichnen das Innere. Die Ausstattung war ursprünglich auf das Notwendigste reduziert – eine Feuerstelle, einfache Sitzgelegenheiten und Vorratsschrank genügten den Anforderungen der damaligen Zeit. Heute wird die Torstube nicht mehr zu Verteidigungszwecken genutzt, sondern dient kulturellen und repräsentativen Zwecken. Sie wird für kleine Ausstellungen, Empfänge oder stadtgeschichtliche Präsentationen verwendet. In ihrer heutigen Nutzung bleibt sie ein Ort mit historischem Charakter, der anschaulich die einstige Funktion des Kreuztors als lebendigen Teil der Stadtbefestigung dokumentiert und zugleich eine Brücke zur modernen, kulturellen Nutzung schlägt.

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Mittelalterlicher Torbau

Der mittelalterliche Torbau des Kreuztors in Ingolstadt wurde im Jahr 1385 als Teil der zweiten Stadtbefestigung errichtet und gehört zu den am besten erhaltenen spätmittelalterlichen Stadttoren Bayerns. Die Architektur folgt dem Bautypus eines viergeschossigen Torturms mit flankierenden Ecktürmchen, die durch ihre spitzen Helme und Zinnen eine wehrhafte Silhouette erzeugen. Der Bau wurde aus Ziegelmauerwerk errichtet, typisch für die Backsteingotik in Altbayern, und mit Steinverzierungen akzentuiert. Die Grundform des Kreuztors ist achteckig mit einem hohen, spitzbogigen Durchlass im Erdgeschoss, durch den einst die westliche Einfallstraße in die Stadt führte. Die Gliederung in mehrere Stockwerke diente sowohl zur Verteidigung als auch zur Kontrolle und Beobachtung. Schießscharten, Wehrgänge und ein schwer zu überwindender Zugang unterstrichen die Funktion als militärisches Bauwerk. Im oberen Bereich war die sogenannte Torstube untergebracht, die der städtischen Wachmannschaft als Aufenthalts- und Beobachtungspunkt diente.

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Der Halbmond auf dem Kreuztor

Der Halbmond auf dem Kreuztor in Ingolstadt stellt eine außergewöhnliche architektonische Besonderheit dar und verweist auf ein geschichtliches Ereignis mit symbolischer Wirkung. Gut sichtbar thront das goldene Mondsymbol seit dem 17. Jahrhundert auf einer der Turmspitzen des mittelalterlichen Tores – ein Zeichen, das auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, da es gemeinhin mit dem Islam assoziiert wird. Der Ursprung dieses Symbols geht auf die Türkenkriege zurück, insbesondere auf die Abwehr der Osmanen bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1683. In der christlich-abendländischen Rezeption des 17. Jahrhunderts galt der Halbmond als Sinnbild des Osmanischen Reichs. Die Anbringung auf dem Kreuztor war vermutlich ein Triumphzeichen – als Zeichen des Sieges über den „Halbmond“ und als christlich-abendländisches Herrschaftssymbol. Dass ausgerechnet ein Stadttor mit dem Namen „Kreuztor“ dieses Symbol trägt, unterstreicht den bewusst gesetzten Kontrast und den propagandistischen Charakter der Zeit. Heute wird der Halbmond auf dem Kreuztor nicht als religiöses Symbol verstanden, sondern als historisches Zeugnis barocker Siegesdarstellung. Er erinnert an die politischen Spannungen und religiösen Auseinandersetzungen der Frühen Neuzeit und bildet ein kleines, doch aussagekräftiges Detail der Ingolstädter Stadtgeschichte.