Brückenkopf 4
85049 Ingolstadt
Der Klenzepark auf der südlichen Donauseite zählt zu den geschichtsträchtigsten und atmosphärisch beeindruckendsten Freiräumen Ingolstadts. Heute als weitläufiger Stadtpark genutzt, war das Areal über ein Jahrhundert hinweg Teil des militärischen Verteidigungssystems der ehemaligen Bayerischen Landesfestung. Im Zentrum des Geländes erhebt sich die monumentale Reduit Tilly – ein klassizistischer Festungsbau, der zwischen 1828 und 1841 unter der Leitung des königlichen Architekten Leo von Klenze entstand und dem gesamten Park seinen Namen gab.
Die Reduit Tilly, ein Halbrondell mit massivem Mauerwerk, regelmäßig gegliederten Fensterachsen und Kasematten im Inneren, diente ursprünglich als Lager- und Verteidigungsbau für die bayerische Armee. Gemeinsam mit benachbarten Bastionen, Gräben und Geschützstellungen war sie Teil eines weit verzweigten Festungssystems, das Ingolstadt bis ins 20. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Militärstädte Bayerns machte. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen dieser Art blieb die Reduit Tilly erhalten und ist heute ein bedeutendes Denkmal klassizistischer Militärarchitektur in Deutschland.
Besondere Momente entstehen beim Durchqueren des Klenzeparks, wenn sich die strenge Geometrie der Festungsbauten mit der weichen Linienführung des gestalteten Landschaftsparks verbindet. Weitläufige Wiesen, alte Baumbestände und Sichtachsen auf die Altstadt schaffen eine Verbindung zwischen Natur und Geschichte. An den Mauern der Reduit zeichnen sich noch Spuren der militärischen Nutzung ab, während das Innere heute Raum für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen bietet. Ein Ort des Rückzugs und der Begegnung zugleich.
Der Klenzepark wurde anlässlich der Bayerischen Landesgartenschau 1992 als öffentlicher Erholungsraum erschlossen. Dabei gelang es, die historischen Strukturen sensibel in die moderne Parkgestaltung zu integrieren – ein Beispiel für den behutsamen Umgang mit dem baulichen Erbe der Stadt.
Die gesamte Anlage ist barrierefrei zugänglich. Breite Wege, flache Übergänge und ein stufenloser Zugang zur Reduit ermöglichen eine Nutzung für alle Menschen, unabhängig von körperlichen Einschränkungen.
ganztägig geöffnet
Tiefgarage "Reduit Tilly" (436 kostenpflichtige Parkplätze, direkt unterhalb des Parks)
Die Bayerische Landesgartenschau 1992 in Ingolstadt markierte einen städtebaulichen Wendepunkt und war zugleich ein bedeutendes landschaftsplanerisches Ereignis. Austragungsort war das Gelände südlich der Donau, auf dem sich einst militärisch genutzte Flächen der Landesfestung befanden. Mit der Umgestaltung zu einer öffentlich zugänglichen Grünanlage entstand der heutige Klenzepark – ein weitläufiges Areal, das historische Festungsarchitektur mit zeitgemäßer Parkgestaltung verbindet. Im Mittelpunkt der Gartenschau standen nicht nur florale Arrangements und Gartenkunst, sondern auch die bewusste Einbindung der klassizistischen Reduit Tilly sowie weiterer Festungselemente in das neue Landschaftskonzept. Bastionen, Gräben und Mauerreste wurden erhalten, restauriert und in ein harmonisches Gesamtbild eingebettet. Die Planer setzten auf Offenheit, Weitläufigkeit und die Verbindung von Natur und Stadt – Aspekte, die im heutigen Stadtbild weiterwirken. Die Landesgartenschau war ein Katalysator für die Aufwertung des Donauufers und die Neugestaltung des südlichen Stadtzugangs. Neue Wegebeziehungen, Brückenverbindungen wie der Donausteg sowie nachhaltige Freiraumstrukturen prägen seitdem das Stadtgefüge. Mit über einer Million Besucherinnen und Besuchern war die Veranstaltung nicht nur ein temporäres Ereignis, sondern hinterließ ein dauerhaftes städtebauliches Erbe. Der Klenzepark ist seither ein integraler Bestandteil Ingolstadts – entstanden aus der Idee, Geschichte und Gegenwart im urbanen Raum zu verbinden.
Die Donaubühne im Klenzepark zählt zu den zentralen Open-Air-Spielstätten Ingolstadts und ist fest im kulturellen Leben der Stadt verankert. Unmittelbar am Donauufer gelegen, bildet sie mit ihrem halbrund angelegten Zuschauerbereich und dem weiten Blick auf die Altstadtsilhouette eine einzigartige Kulisse für Veranstaltungen unter freiem Himmel. Die Bühne wurde im Zuge der Bayerischen Landesgartenschau 1992 als fester Bestandteil der neugestalteten Parkanlage errichtet und seither kontinuierlich genutzt. Die Anlage ist funktional gestaltet, mit großzügigen Freiflächen für Publikum und Technik. Umgeben von Grünflächen und historischer Festungsarchitektur entsteht ein Zusammenspiel von Landschaft, Baukunst und Veranstaltungskultur. Akustik und Sichtverhältnisse sind auf das Open-Air-Erlebnis abgestimmt, ohne die Offenheit des Parks einzuschränken. Regelmäßig finden hier Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Tanzveranstaltungen und städtische Feste statt. Besonders während der Sommermonate wird die Donaubühne zum lebendigen Treffpunkt für Kulturinteressierte aus der Region.
Das Reduit Tilly im Klenzepark zählt zu den eindrucksvollsten Festungsbauten Ingolstadts und ist ein bedeutendes Zeugnis klassizistischer Militärarchitektur des 19. Jahrhunderts. Errichtet zwischen 1828 und 1841 nach Plänen von Leo von Klenze, diente der halbrunde Bau mit seinen mächtigen Mauern, Kasematten und Geschützstellungen als Teil der Landesfestung Ingolstadt. Mit seiner strengen Symmetrie, den markanten Rundbogenfenstern und den massiven Gewölben vermittelt das Reduit bis heute die wehrhafte Ästhetik einer militärischen Verteidigungsanlage des Vormärz. Nach der militärischen Nutzung wurde das Gebäude im Zuge der Bayerischen Landesgartenschau 1992 restauriert und einer zivilen Nutzung zugeführt. Heute beherbergt es einen Teil des Bayerischen Armeemuseums – die Abteilung zum Ersten Weltkrieg. Die Ausstellung widmet sich umfassend der politischen, gesellschaftlichen und militärischen Dimension des Krieges, mit einem besonderen Fokus auf das Erleben der Soldaten. Zahlreiche Exponate, darunter Uniformen, Waffen, Alltagsgegenstände und Bildmaterial, veranschaulichen die Realität des Krieges aus unterschiedlichen Perspektiven.
Der Turm Triva im Klenzepark ist ein eindrucksvolles Relikt der ehemaligen Landesfestung Ingolstadt und zählt zu den markanten Beispielen klassizistischer Militärarchitektur des 19. Jahrhunderts. Erbaut zwischen 1836 und 1841 unter der Leitung von Oberbaurat Franz Häffelin, wurde der Rundbau als Reduit konzipiert und diente der inneren Sicherung des Glacis sowie als Truppenunterkunft. Mit seinem massiven Mauerwerk, den kasemattierten Innenräumen und dem zentralen, offenen Innenhof folgt die Anlage dem klassischen Festungsbauprinzip dieser Zeit. Benannt ist der Turm nach dem bayerischen Generalmajor Gabriel von Triva. Heute beherbergt der Turm Triva das Bayerische Polizeimuseum, eine Abteilung des Bayerischen Armeemuseums. Die Dauerausstellung gibt Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Polizei in Bayern vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Im Fokus stehen Strukturwandel, technische Ausstattung, gesellschaftliche Einflüsse sowie spektakuläre Kriminalfälle und historische Einsätze. Originalexponate, multimediale Stationen und inszenierte Szenen vermitteln die Vielschichtigkeit polizeilicher Arbeit im Wandel der Zeit.
Das Exerzierhaus und die Reithalle im Ingolstädter Klenzepark gehören zu den wenigen erhaltenen Beispielen militärischer Zweckarchitektur aus der Zeit der bayerischen Landesfestung. Beide Gebäude entstanden im 19. Jahrhundert und dienten ursprünglich der Ausbildung und Bewegung von Truppen. Das Exerzierhaus wurde als gedeckter Übungsraum für Infanterieeinheiten genutzt, während die benachbarte Reithalle speziell für den Reitunterricht und die Dressurausbildung militärischer Kavallerie konzipiert war. Die Bauweise ist geprägt von funktionaler Klarheit: weit gespannte Hallenkonstruktionen, rhythmisch gegliederte Fassaden und hohe Fensterreihen, die für natürliches Licht im Inneren sorgen. Trotz des ursprünglichen Nutzungszwecks wurde bei der Gestaltung auf architektonische Harmonie mit den umliegenden Festungsbauten geachtet. Im Zuge der Umgestaltung des Geländes zur Bayerischen Landesgartenschau 1992 wurden beide Gebäude behutsam saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Heute fungieren sie als vielseitig einsetzbare Eventlocations für kulturelle Veranstaltungen, Messen, Konzerte und Ausstellungen. Die Kombination aus historischem Raum und moderner Infrastruktur schafft ein besonderes Ambiente, das sowohl für öffentliche als auch private Anlässe genutzt wird.
Die Tillywiese in Ingolstadt liegt am Rande des Klenzeparks, südlich der Donau, und zählt zu den zentralen Freiflächen der Stadt. Benannt nach dem kaiserlichen Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly, der während des Dreißigjährigen Krieges in Ingolstadt stationiert war, erinnert die Anlage namentlich an die militärische Vergangenheit der Stadt. Ursprünglich Teil des Glacis – des offenen Schussfelds vor den Festungsmauern – wandelte sich das Gelände im 20. Jahrhundert zu einer öffentlich zugänglichen Grünfläche. Heute ist die Tillywiese eine multifunktionale Freifläche, die sowohl für Erholung als auch für größere Veranstaltungen genutzt wird. Großzügige Rasenflächen, von Baumgruppen eingerahmt, schaffen Raum für Sport, Picknick und Freizeitaktivitäten. Dank der ebenen Struktur eignet sich das Gelände auch als Veranstaltungsort für Open-Air-Events, darunter das Ingolstädter Bürgerfest, Sportveranstaltungen oder Märkte. Mobile Bühnen, temporäre Bauten und Infrastruktur lassen sich hier flexibel integrieren, ohne die landschaftliche Offenheit zu beeinträchtigen.
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