Schrannenstraße 11
85049 Ingolstadt
Die evangelische Kirche St. Matthäus in Ingolstadt wurde in den Jahren 1904 bis 1906 erbaut und stellt die erste evangelisch-lutherische Kirche der Stadt seit der Reformation dar. Die Planung erfolgte durch den Münchner Architekten Carl Hocheder, der den Bau im Stil des Historismus mit neoromanischen und neogotischen Elementen gestaltete. Die Errichtung der Kirche wurde notwendig, nachdem die evangelische Gemeinde infolge wachsender Mitgliederzahlen im Zuge der Industrialisierung eine eigene, repräsentative Kirche benötigte. Das Bauwerk zeigt sich als monumentale Saalkirche mit einem markanten Turm an der Nordwestseite. Die Fassade ist aus rotem Backstein mit Sandsteinakzenten gefertigt, was dem Gebäude eine charakteristische Farbwirkung verleiht. Der Innenraum ist klar gegliedert, mit einer flachgedeckten Holzdecke und einer halbrunden Apsis, in der sich der Altarbereich befindet. Die stilistische Zurückhaltung im Inneren verweist auf protestantische Schlichtheit, während die äußere Gestaltung bewusst Präsenz im Stadtbild zeigt. St. Matthäus ist heute das geistliche Zentrum der evangelischen Gemeinde in Ingolstadt. Neben dem gottesdienstlichen Leben dient sie auch als Ort für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen. Die Kirche dokumentiert den religiösen Pluralismus der Stadt im 20. Jahrhundert und steht als Denkmal für die Integration evangelischer Kultur in das überwiegend katholische Stadtgefüge.
08.00 - 18.00
Tiefgarage "Schloss" (441 kostenpflichtige Parkplätze, ca. 10 Minuten entfernt)