Hohe-Schul-Straße 3
85049 Ingolstadt
Das Georgianum in Ingolstadt wurde im Jahr 1494 von Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut gestiftet und zählt zu den ältesten Priesterseminaren im deutschsprachigen Raum. Es entstand als Kollegium für Theologiestudenten der Hohen Schule Ingolstadt, mit dem Ziel, eine systematische Ausbildung des geistlichen Nachwuchses zu gewährleisten. Die enge Verbindung zur Universität unterstrich den Anspruch, theologische Bildung mit einer festen institutionellen Grundlage zu versehen. Architektonisch präsentiert sich das Georgianum als spätgotischer Bau mit klarer Fassadengliederung und steilem Satteldach. Die Anlage gruppiert sich um einen rechteckigen Innenhof und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und barockisiert. Besonders bemerkenswert ist das Eingangsportal mit Wappenrelief und Inschrift, das auf den Stifter und die Gründung hinweist. Im Inneren befanden sich neben Wohnräumen für Studenten auch eine Hauskapelle sowie ein Speisesaal. Das Georgianum war über Jahrhunderte hinweg ein Zentrum der theologischen Ausbildung und spielte insbesondere im Kontext der Gegenreformation eine bedeutende Rolle. Nach der Verlegung der Universität verlor es seine ursprüngliche Funktion, blieb jedoch erhalten. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist Teil des historischen Universitätsensembles in Ingolstadt. Es zeugt von der engen Verknüpfung von Bildung, Glaube und städtischer Repräsentation.
Parkplatz "Hallenbad" (852 tw. kostenpflichtige Parkplätze, ca. 5 Minuten entfernt)