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Asamkirche Maria de Victoria
Asamkirche

Asamkirche Maria de Victoria

Neubaustraße 11/2
85049 Ingolstadt

Asamkirche Maria de Victoria

Die Asamkirche Maria de Victoria in Ingolstadt gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten des Spätbarocks in Süddeutschland und stellt ein eindrucksvolles Zeugnis bayerischer Kirchenkunst des 18. Jahrhunderts dar. Errichtet wurde sie in den Jahren 1732 bis 1736 im Auftrag der Marianischen Männerkongregation durch die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam, die als führende Vertreter des süddeutschen Barock- und Rokokostils gelten. Ursprünglich diente das Gotteshaus nicht als Pfarrkirche, sondern als Versammlungsort der Kongregation, was sich auch in der zurückhaltenden Fassade widerspiegelt. Im Inneren hingegen entfaltet sich ein eindrucksvolles barockes Gesamtkunstwerk. Das große Deckenfresko von Cosmas Damian Asam, das die „Glorie Mariae“ darstellt, zählt zu den größten zusammenhängenden barocken Deckengemälden Europas und beeindruckt durch seine perspektivische Illusionstechnik. Die Architektur des Kirchenraums folgt dem Prinzip der Raumwirkung durch Licht, Farbe und Bewegung. Stuckaturen, Gemälde und Altäre verschmelzen zu einer einheitlichen Inszenierung religiöser Bildsprache. Nach der Säkularisation blieb die Kirche im Besitz der Kongregation, wurde aber zunehmend auch als kunsthistorisch wertvoller Raum wahrgenommen. Heute dient die Asamkirche Maria de Victoria nicht mehr dem regulären Gottesdienst, sondern wird museal genutzt. Sie ist öffentlich zugänglich und steht im Mittelpunkt zahlreicher Führungen und kunsthistorischer Veranstaltungen. Die erhaltene Originalausstattung, der gute Erhaltungszustand und die zentrale Lage in der Altstadt machen sie zu einem wesentlichen Bestandteil des kulturellen Erbes Ingolstadts.

Ein kunsthistorisch herausragendes Exponat innerhalb der Kirche ist die sogenannte Lepantomonstranz. Sie stammt aus dem Jahr 1708 und gilt als eine der bedeutendsten Monstranzen der Barockzeit. Gefertigt aus Gold, Silber, Email und Edelsteinen, zeigt sie in ihrer detailreichen Gestaltung symbolisch die christliche Seesieg bei Lepanto (1571). Die Monstranz wurde der Kirche als bedeutende Reliquie übergeben und zeugt von der politischen wie religiösen Repräsentationskultur jener Zeit.

Öffnungszeiten

Montag: Geschlossen Dienstag 09:00–12:00, 12:30–17:00 Mittwoch 09:00–12:00, 12:30–17:00 Donnerstag 09:00–12:00, 12:30–17:00 Freitag (Karfreitag) Geschlossen Öffnungszeiten an Feiertagen Samstag 09:00–12:00, 12:30–17:00 Sonntag 09:00–12:00, 12:30–17:00

Parkmöglichkeiten

Tiefgarage "Münster" (377 kostenpflichtige Parkplätze, ca. 5 Minuten entfernt)

Standort
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Das Deckenfresko

Das Deckenfresko gilt als eines der größten zusammenhängenden barocken Deckengemälde Europas und als Meisterwerk illusionistischer Malerei des 18. Jahrhunderts. Geschaffen wurde es im Jahr 1735 von Cosmas Damian Asam, einem der bekanntesten Vertreter des süddeutschen Spätbarocks. Der Künstler fertigte das monumentale Werk im Auftrag der Marianischen Männerkongregation, die die Kirche als Versammlungsraum errichten ließ. Das Fresko zeigt die „Glorie Mariae“ – die Verherrlichung der Gottesmutter im Himmel. In einem dramatisch inszenierten Bildraum, der durch raffiniert eingesetzte Perspektive und Lichtführung fast grenzenlos erscheint, wird Maria als Himmelskönigin inmitten eines himmlischen Hofstaates dargestellt. Engel, Heilige, allegorische Figuren und Szenen aus dem Marienleben sind in einer komplexen Komposition miteinander verbunden. Die Illusionsmalerei lässt die Decke verschwinden und öffnet den Raum scheinbar in eine überirdische Dimension. Kunsthistorisch ist das Fresko ein herausragendes Beispiel für die Verschmelzung von Architektur und Malerei im Sinne eines barocken Gesamtkunstwerks. Heute zählt es zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Ingolstadt und zieht Besucherinnen und Besucher aufgrund seiner technischen und ästhetischen Qualität ebenso an wie durch seine religiöse Symbolkraft im Kontext barocker Frömmigkeit.

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Die Lepantomonstranz

Die Lepantomonstranz zählt zu den bedeutendsten liturgischen Kunstwerken des süddeutschen Barocks. Gefertigt im Jahr 1708 vom Augsburger Goldschmied Johann Zeckl, beeindruckt sie durch ihre außergewöhnliche kunsthandwerkliche Qualität und die symbolische Dichte ihrer Darstellung. Die Monstranz wurde von der Marianischen Männerkongregation in Auftrag gegeben und erinnert an die Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1571, bei der eine christliche Flotte unter päpstlichem Banner einen entscheidenden Sieg über das Osmanische Reich errang. Das reich verzierte Objekt besteht aus vergoldetem Silber, Email, Bergkristall und Edelsteinen. In ihrer figürlichen Gestaltung zeigt sie Maria als Himmelskönigin, flankiert von Engeln, über einem zentralen Strahlenkranz, der die Hostie aufnimmt. Unterhalb dieser Darstellung finden sich symbolische Elemente der Schlacht von Lepanto – darunter Schiffe, Waffen und christliche Embleme. Die Monstranz wurde nicht nur als liturgisches Gerät geschaffen, sondern auch als Ausdruck des Sieges des christlichen Glaubens über das drohende Vordringen des Osmanischen Reiches. Heute besitzt die Lepantomonstranz hohe kunst- und kulturhistorische Bedeutung. Sie ist zentrales Ausstellungsstück der Asamkirche und steht exemplarisch für barocke Frömmigkeit, politische Symbolik und das Selbstverständnis katholischer Glaubensgemeinschaften im 18. Jahrhundert.

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Betsaal der Marianischen Kongregation

Die Asamkirche Maria de Victoria in Ingolstadt wurde in den Jahren 1732 bis 1736 als Betsaal der Marianischen Männerkongregation errichtet. Diese katholische Laiengemeinschaft wurde 1571 durch Jesuiten gegründet und war eng mit der Gegenreformation und der religiösen Erneuerung im Sinne des Trienter Konzils verbunden. Ziel der Kongregation war die Vertiefung des persönlichen Glaubens, insbesondere durch Marienverehrung, gemeinsames Gebet und tätige Nächstenliebe. In Ingolstadt, einem bedeutenden Zentrum der katholischen Theologie mit Universität und Jesuitenkolleg, entwickelte sich die Kongregation rasch zu einer einflussreichen religiösen Bewegung innerhalb der städtischen Bürgerschaft. Mit dem Wunsch nach einem eigenen Versammlungsraum strebte die Kongregation nach einem architektonischen Ausdruck ihres geistlichen Selbstverständnisses. Die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam wurden mit dem Bau betraut und schufen ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk barocker Frömmigkeit. Anders als Pfarrkirchen war Maria de Victoria kein liturgischer Raum im engeren Sinn, sondern ein Ort des Gebets, der geistlichen Übungen und feierlichen Zusammenkünfte. Der Bau dokumentiert eindrucksvoll die religiöse Praxis und den Selbstanspruch katholischer Laien im 18. Jahrhundert. Bis heute befindet sich die Kirche im Besitz der Marianischen Kongregation und steht exemplarisch für deren spirituelles Erbe und die barocke Glaubensarchitektur in Bayern.