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Alte Anatomie
Via Universitas: der Ingolstädter Wissenschaftsrundgang
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Stefan Pittrof Projektmanager Radtourismus

Sowohl in geographischer als auch finanzieller Hinsicht bot Ingolstadt ideale Voraussetzungen für die Gründung der Ersten Bayerischen Landesuniversität 1472. Die neue Institution lockte viele Söhne des lokalen und regionalen Bürgertums zum Studium in die Donaustadt und verhalf Ingolstadt bis zur Verlegung nach Landshut im Jahre 1800 zu großer Bedeutung. Während ihrer Blütezeit gehörte die Universität neben Wien und Prag zu den wichtigsten Hochschulen im gesamten deutschsprachigen Raum. Gehen Sie auf Spurensuche durch die Ingolstädter Altstadt und entdecken Sie bei einem entspannten Spaziergang viele Zeugnisse der Universitätszeit seit ihrer Gründung im Jahre 1472, wie die Universitätsgebäude und etliche Professorenhäuser (Dauer: ca. 2 Stunden barrierefrei, teilweise mit Fahrrad möglich).

Veröffentlicht am 05.05.2025

Schliffelmarkt
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Schliffelmarkt

Ratsch, Tratsch & mehr

Erste Station des Wissenschaftsrundganges durch die Ingolstädter Altstadt ist der Schliffelmarkt. Schon zur Zeit der Landesuniversität wurde hier miteinander „geratscht“, Neuigkeiten wurden ausgetauscht. Das altbayerische Wort „schliffeln“ bedeutet soviel wie „müßig sein“ oder „schlendern“.

Ickstatthaus
2.

Ickstatthaus

Professoren-Wohnhaus

Hier wohnte der berühmte Professor der Rechte und Universitätsdirektor Johann Adam Freiherr von Ickstatt (1701-1776): im Ickstatthaus (Ludwigstraße 5). Doch schon vor ihm lebten hier viele weitere berühmte Professoren, unter anderem die Juristen Dominikus Bassus (1643-1704) und Johann Anton Crollolanza (gestorben 1684). Das Ickstatthaus zählt mit seiner auffälligen Fassade – übrigens die höchste Rokokofassade Süddeutschlands – zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Ingolstadts.

Ehemalige Kurfürstlich Bayerische Universitäts-Reitschule
3.

Ehemalige Kurfürstlich Bayerische Universitäts-Reitschule

Hoch zu Ross

Die ehemalige kurfürstlich bayerische Universitäts-Reitschule (Hallstr. 5) wurde zwischen 1690 und 1694 errichtet. Hier erhielten junge Adlige seit Beginn des 18. Jahrhunderts gemäß der höfisch-aristokratischen Bildungsvorstellungen Unterricht in der Reitkunst. Heute ist hier die Volkshochschule beheimatet.

Haus des Mediziners Heinrich Palmaz von Leveling
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Haus des Mediziners Heinrich Palmaz von Leveling

Doktor Frankensteins Vorgänger

In der Ludwigstr. 38 wohnte der Mediziner Heinrich Palmaz von Leveling (1742-1798). Er wurde 1771 als Professor für Anatomie und Chirurgie an die Universität Ingolstadt berufen und lehrte unter anderem an der Alten Anatomie.

Wissenschaftsgalerie
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Wissenschaftsgalerie

Wissenschaft heute & morgen

In der Wissenschaftsgalerie (Ludwigstr. 39) der Innovationsallianz „Mensch in Bewegung“ der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt werden Projekte und Forschungsergebnisse zu wichtigen Zukunftsthemen präsentiert.

Franziskanerkirche und -kloster
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Franziskanerkirche und -kloster

Lernen & Lehren

Auf Veranlassung Herzog Ludwigs IX. wurde 1466 das Franziskanerkloster (Harderstr. 5) an die Observanten übergeben. Mit dem Wechsel auf diesen strengeren Zweig der Franziskaner wurden auch die Einkünfte und Besitzungen des Klosters der neuen Universität Ingolstadt übertragen. Das Kloster beteiligte sich rege am Universitätsleben, einige Mönche nahmen an Lehrveranstaltungen teil.

Haus des Theologieprofessors Friedrich Lichtenauer
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Haus des Theologieporfessors Friedrich Lichtenauer

Ein Wohnheim für die Elite

Im Haus des Theologieprofessors Friedrich Lichtenauer (Harderstr. 6, Amtsgericht) bezogen die in Ingolstadt studierenden bayerischen Prinzen Quartier, wie Philipp, Ferdinand, Karl und Maximilian, der spätere Kurfürst Maximilian I. Das Anwesen ging schließlich 1627 in das Eigentum des Klosters Kaisheim über, dem es als „Collegium Bernhardinum“ für die an der Universität Ingolstadt Studierenden des Zisterzienser-Ordens diente. In der benachbarten Johannesstraße waren weitere Seminare untergebracht.

Haus des Professors Franz Anton Stebler
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Haus des Professors Franz Anton Stebler

Noch ein Mediziner...

Hier, an der Ecke Harderstr./Johannesstr., wohnte der Professor Franz Anton Stebler (1705-1789). Er studierte in Ingolstadt, wo er im Jahre 1727 die „Doktorswürde der Arzneywissenschaft“ erhielt. Im Jahr 1734 wurde er an der Universität zu Ingolstadt ordentlicher Professor der Medizin.

Haus des Professors Arnold Rath
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Haus des Professors Arnold Rath

Professorenwohnung im Tillyhaus

Haus des Professors Arnold Rath (1599-1671) (Neubaustr. 2,Tillyhaus). Er war als Calvinist erzogen, trat aber zur katholischen Konfession über, wurde 1625 ordentlicher Professor an der juristischen Fakultät in Ingolstadt.

Asamkirche Maria de Victoria
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Asamkirche Maria de Victoria

Barockes Schmuckkästchen im Herzen der Altstadt

Um Glaube und Wissen für die alltägliche Pflicht-Um Glaube und Wissen für die alltägliche Pflichterfüllung in Einklang zu bringen, gründeten die Jesuiten 1577 in Ingolstadt die Akademische Marianische Kongregation die Asamkirche Maria de Victoria.


Jesuitenkolleg
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Jesuitenkolleg

Artisten, Künstler & more

Im Jahre 1549 wurden die Jesuiten von Herzog Wilhelm V. an die Universität von Ingolstadt berufen. 1576 konnten sie in das neu erbaute Jesuitenkolleg (Konviktstr. 1) einziehen. Die Jesuiten übernahmen an der Universität Professuren, ihnen wurde die gesamte Fakultät der Artisten übertragen.

Orbansaal
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Orbansaal

Ehemaliges Museum von Pater Orban

Der Orbansaal (Bergbräustr. 1) war Teil des ehemaligen Jesuitenkollegs. Der Saal zeigte einst die wundersamen und kuriosen Museumsstücke von Pater Orban. Heute ist der Orbansaal ein moderner und universeller Veranstaltungsort.

Liebfrauenmünster
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Liebfrauenmünster

Universitätskirche

Im Jahre 1425 begann der Bau der Kirche Zur Schönen Unserer Lieben Frau, finanziert von einer Stif-tung des Wittelsbacher Herzogs Ludwig VII., geplant als seine Grabkirche. Große Blüte erfuhr das Liebfrauenmünster zu der Zeit, als es zugleich Pfarr- und Universitätskirche war, wovon heute noch der Hochaltar von Hans Mielich zeugt. Er wurde im Jahre 1572 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Bayerischen Landesuniversität errichtet.

Kanonistenhäuschen
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Kanonistenhäuschen

Sitz des kanonischen Rechts

Im sogenannten Kanonistenhäuschen (Bergbräustr. 5) residierten die Lehrer des Kanonischen Rechts. An der Südseite befindet sich eine Bauinschrift, wonach der Gegenreformator Dr. Johannes Eck (1486–1543) im Vorgängerhaus gewohnt haben soll.

Alte Anatomie
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Alte Anatomie

Medizin Pur, in der Vergangenheit und Gegenwart

Um die Grundlagenfächer Botanik, Anatomie, Chemie und Physik zeitgemäß unterrichten zu können, erwarb die Medizinische Fakultät im späten 17. Jahrhundert ein Grundstück zwischen der Hohen Schule und der Stadtmauer für einen botanischen Garten und ein Anatomiegebäude – die Alte Anatomie (Anatomiestr. 20). Von 1723 bis 1736 wurde das medizinische Fakultätsgebäude errichtet. Heute beherbergt es das Deutsche Medizinhistorische Museum.

Hohe Schule
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Hohe Schule

Erste Bayerische Landesuniversität

Das Gebäude der Hohen Schule (Goldknopfgasse 7) wurde 1429 als Pfründnerhaus von Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt gestiftet, wobei die dort untergebrachten Armen für das Seelenheil des Herzogs beten sollten. Ab 1472 wurde das Pfründnerhaus zum Universitätsgebäude umgebaut und war anschließend von 1503 bis 1800 Sitz der ersten bayerischen Landesuniversität.

Georgianum mit Fasshalle
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Georgianum

Studentisches Kollegium

Im Sommer 1494 ließ Georg der Reiche von Philosophie- und Theologiestudenten das Georgianum (Hohe-Schul-Str. 5) einrichten. Ursprünglich war hier Platz für elf Alumnen. Das Collegium wurde 1800 nach Landshut und 1826 nach München verlegt.

Kamerariat
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Kamerariat

Finanzverwaltung der Universität

Das Kamerariat (Hohe- Schul-Str. 4) beherbergte die Geld- und Vermögensverwaltung der Hohen Schule. Während bis zum frühen 16. Jh. der Kastner, also der Finanzverwalter der Universität, Amtssitz und Wohnung in dem historischen Gebäude hatte, war es später vorwiegend als Wohngebäude genutzt.

Eulenburse
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Eulenburse der Universität Ingolstadt

Studentenwohnungen anno dazumal

Ein kleines Steinrelief mit einer Eule am Gebäude erinnert an die Eulenburse der Universität Ingolstadt (Theresienstr. 22, Hotel Adler). Bursen waren eine frühe Form einer studentischen Wohngemeinschaft. Eine Burse – als Gebäude – bestand in der Regel aus einem Wohn-, Ess- und Unterrichtsraum, um den herum die Schlafräume der Scholaren angeordnet waren.

Wohnhaus des Juristen Johann Joseph Prugger
20.

Haus des Juristen Johann Joseph Prugger

Wohnhaus des Illuminaten-Stifters

Hier, in der Theresienstr. 12, wohnte der Jurist Johann Joseph Prugger (1717-1788). Außerdem diente es dem Stifter des Illuminatenordens, Johann Adam Weishaupt (1748-1830) als Privatwohnung. Er hatte an der Universität Ingolstadt die Professur des Kirchenrechts.

Haus der Familie Obermayr
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Haus der Familie Obermayr

Medizin & Astronomie

Unweit davon, in der Theresienstr. 3, lebten der Mediziner Johann Leonhard Obermayr (1721-1759) und Joseph Anton Obermayr (1734-1771). Beide Brüder waren bedeutende Astronomen.

Obere Apotheke
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Obere Apotheke

Ehemalige Universitätsapotheke

Im Dezember 1557 wurde die heutige Obere Apotheke (Theresienstr. 2) als Universitätsapotheke (1557-1800) am Schliffelmarkt errichtet. Sie unterstand der Aufsicht der medizinischen Fakultät. Die Studenten wurden neben den theoretischen Vorlesungen auch in der Universitätsapotheke an die Herstellung und Lagerung der Arzneimittel herangeführt.

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