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Ingolstädter Bierrundgang
Ingolstädter Bierrundgang
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Stefan Pittrof Projektmanager Radtourismus

Auf den Spuren des Reinheitsgebots: Ingolstadt nimmt in der Geschichte des Bieres und des Bierbrauens eine bedeutsame Rolle ein: In der Donaustadt wurde im Jahr 1516 von Herzog Wilhelm IV. das Bayerische Reinheitsgebot für Bier erlassen. Dabei handelt es sich nicht nur um das älteste, auch heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt, sondern gleichzeitig um die Grundlage für die weltweit bekannte und geschätzte Qualität des bayerischen Bieres. Die Spuren dieses historischen Erbes finden sich an vielen Stellen in der Ingolstädter Altstadt, nicht zuletzt auch beim reinen Bier selbst, das in den urigen Gaststätten und gemütlichen Biergärten der Schanz genossen werden kann. Der Ingolstädter Bierrundgang nimmt Sie mit auf eine spannende und unterhaltsame Entdeckungsreise zu den Wurzeln des Bayerischen Reinheitsgebotes (Dauer: 1,5 - 2 Stunden, Streckenlänge: ca. 6 Kilometer).

Veröffentlicht am 05.05.2025

Altes Rathaus
1.

Altes Rathaus

Geburtsort des Bayerischen Reinheitsgebots

Der Kernbestand des Alten Rathauses im historischen Zentrum der Stadt stammt aus dem 14. Jahrhundert. 1882 wurde das Ensemble unter der Federführung des Münchner Architekten Gabriel von Seidl völlig neu gestaltet. Heute ist es der Sitz des Oberbürgermeisters von Ingolstadt. Im Alten Rathaus sollen im April 1516 die Vertreter des Adels, Prälaten und Abgesandte der Städte und Märkte zum bayerischen Landständetag unter Führung von Herzog Wilhelm IV. getagt und das Bayerische Reinheitsgebot für Bier erlassen haben.

Innenhof des Neuen Schlosses
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Neues Schloss

Ort der Verkündung

Im Neuen Schloss, das im 15. Jahrhundert von den bayerischen Herzögen Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt und Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut erbaut wurde, ist heute das Bayerische Armeemuseum untergebracht. Im weitläufigen Innenhof wurde das Bayerische Reinheitsgebot für Bier, das auf einer Sitzung des Landständetages in Ingolstadt verabschiedet worden war, der Öffentlichkeit verkündet und die Bestimmungen für das Bierbrauen auf ganz Bayern ausgedehnt.

Ziegelbräustraße
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Ziegelbräustraße

Ehemaliges Brauwesen "Ziegelbräu"

Die Ziegelbräustraße am Südausgang des Holzmarktes weist darauf hin, dass es hier in früheren Zeiten eine Brauerei gegeben hatte, die sog. “Ziegelbräu”. Erstmals urkundlich erwähnt ist das Ziegelbräuhaus an der Ecke Ludwigstraße/Ziegelbräugasse im Jahre 1745. Es wird aber angenommen, dass das Brauwesen schon lange Zeit vorher bestanden hatte. Im Jahre 1865 kaufte die heute noch existierende Brauerei Nordbräu das Gebäude. Zwar wurde damit der Braubetrieb stillgelegt, jedoch wurde noch bis 1955 in der Brauereigaststätte Bier vom heutigen Nordbräu ausgeschenkt. Hernach wurde das Gebäude abgerissen und es entstand ein Einzelhandelskaufhaus.

Ehemaliges Ingobräu-Gelände
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Ehemaliges Ingobräu-Gelände

Revitalisierung eines ehemaligen Brauereigeländes

Ehemaliges Ingobräu-Gelände: Die Brauerei wurde 1507 von Lorenz Schöffer aus Oberarnbach gegründet. Während der Jahrhunderte befand sich die Brauerei in verschiedenen Besitzverhältnissen; ab 1978 wurde sie unter dem Namen “Ingobräu” geführt. Ende 2007 hat die Brauerei die Produktion von Bier eingestellt, die Markenrechte erwarb die Brauerei Herrnbräu. Das Brauereigelände im Norden der Ingolstädter Altstadt wurde an einen Ingolstädter Investor verkauft. Dieser gestaltete das weitläufige Areal um und bebaute es unter dem Namen Ingohöfe mit Wohnungen.

Griesmüllers Altstadtbrauerei
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Griesmüllers Altstadtbrauerei

Alte Brautradition lebt weiter fort

Der Begriff “Griesmüller” geht zurück auf die Griesmühle. Einst von der Schutter angetrieben, versorgte die Mühle seit dem 13. Jahrhundert die Altstadtbewohner mit Schrot, Grieß und Mehl. Seit 150 Jahren befindet sie sich im Familienbesitz des Inhabers der Altstadtbrauerei. Zwar wurde 1962 der Mahlbetrieb eingestellt, die handwerkliche Tradition lebt aber in Griesmüllers Altstadtbrauerei weiter. Griesmüllers Altstadtbrauerei ist stark mit der Region verwurzelt und verwendet zum Brauen der Biere nur Jura-Gerste, Hopfen aus der Holledau und Karstwasser aus Ingolstadt. Gebraut wird natürlich nach dem Reinheitsgebot.

Landständehaus
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Landständehaus

Ständige Vertretung der Landstände

Das Landständehaus war im Mittelalter die ständige Vertretung der Landstände, also der Vertreter des Adels, der Prälaten und Abgesandten der Städte und Märkte. In dem Gebäude (Theresienstraße 25) mit dem markanten bayerischen Rautenwappen über dem zentralen Eingang haben regelmäßig die Landstände in Ingolstadt getagt.

Poppenbräu
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Poppenbräu

30 Brauereien gab es anno dazumal...

Der “Poppenbräu” ist ein weiteres Beispiel für die mehr als 30 Brauereien, die es anno dazumal in Ingolstadt gegeben hat. Direkt an der Ecke Theresien-/Poppenbräustraße, in einem markanten Treppengiebelgebäude, war seit 1590 der Poppenbräu ansässig. Namensgebend war ein Anton Popp, dessen Nachfahren den Sudbetrieb erst 1786 weiter veräußerten. Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm der Schäffbräu im Jahre 1920 die Brauerei. Bis zum Umbau in den heutigen Zustand (1980er-Jahre) wurde in der Brauereigaststätte nur noch der Schankbetrieb aufrechterhalten.

Biergarten im Schutterhof
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Biergarten im Schutterhof

Biergenuss in historischem Ambiente

Der Biergarten Schutterhof überrascht schon durch den ersten Eindruck - seine einmalige Lage inmitten der Festungsanlagen ist von außen nicht einsehbar und bietet völlig neue Biergartenperspektiven. Der Biergarten, in dem man dem Genuss des reinen Bieres frönen und regionale Spezialitäten genießen kann, befindet sich in einem ehemaligen Militärbad der Bayerischen Landesfestung.

Alte Anatomie und Anatomiegarten
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Alte Anatomie mit Anatomiegarten

Historische Bierzutaten

Der spätbarocke Bau der Alten Anatomie aus dem Jahr 1723 beherbergte eine der ersten medizinischen Fakultäten. Hier wurde nicht nur gelehrt, sondern auch das gesellschaftliche Leben, inklusive Bierkultur, gepflegt. Heute ist das Gebäude Teil des Deutschen Medizinhistorischen Museums und für Besucher geöffnet.

Biergarten im Künettegraben
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Biergarten am Künettegraben

Biergenuss im Grünen

Mit Blick auf die Türme des Liebfrauenmünsters lädt dieser Biergarten zum Verweilen ein. Er verbindet kulinarischen Genuss mit beeindruckender Aussicht und historischer Kulisse. Der Biergarten ist während der Öffnungszeiten zugänglich.

Schäffbräustraße
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Schäffbräustraße

Vorgänger der späteren Ingobräu

“Schäffbräu” ist der ehemalige Name der Ingolstädter Brauerei Ingobräu. Aus dem Jahr 1613 ist bekannt, dass die Brauerei einem Hans Thonapaur gehörte, der als Besitzer des Schäffbräus eingetragen wurde. Ab 1883 ging die Brauerei vom Hausschank auf industrielle Produktion über und vermarktete ihr Bier regional. 1921 wurde die Schäffbräu Ingolstadt GmbH gegründet und für familienfremdes Kapital geöffnet, 1978 wurde die Brauerei in Ingobräu umbenannt.

Biermuseum Kuchlbauer
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Biermuseum Zum Kuchlbauer

Ausstellung zur Brauereigeschichte

Der Kuchlbauer blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück: Schon im 17. Jahrhundert war dort die Brauerei Angermiller beheimatet, deren Anwesen 1892 den Besitzer wechselte; das Brauwesen wurden daraufhin in Schlosserbräu umbenannt. Heute ist die ehemalige Brauereigaststätte als Kuchlbauer bekannt. Den Beinamen Biermuseum trägt die urige Traditionsgaststätte aufgrund der beeindruckenden Sammlung aus alten Brauinstrumenten, Werkzeugen und Utensilien aus dem jahrhundertelangen Braugewerbe.

Georgianum mit Fasshalle
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Georgianum mit Fasshalle

Bierbrauen in der Kapelle

Das Georgianum ist ein aus dem 15. Jahrhundert stammender, dreigeschossiger Bau mit beeindruckendem Satteldach. Der östliche Teil des Gebäudekomplexes besteht aus der profanierten Kapelle St. Peter und Paul. Das Gebäude diente im Laufe der Zeit unterschiedlichen Einrichtungen und wurde je nach Nutzung baulich mehrfach verändert. Unter anderem richtete 1817 die Brauerei Herrnbräu im Georgianum eine Gastwirtschaft mit Brau- und Mälzereianlagen ein. Als die Brauerei schrittweise verlegt wurde, verblieb im Georgianum ab 1964 nur noch die Verwaltung.

Ingolstädter Bierbrunnen
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Ingolstädter Bierbrunnen

Freibier für alle

Anlässlich des 500-jährige Jubiläum des Reinheitsgebots im Jahre 2016 entstand am Georgianum ein einzigartiger Brunnen, der Ingolstädter Bierbrunnen. Aus einem Künstlerwettbewerb der Stadt ging der Gestaltungsentwurf der Neuburger Bildhauerin und Malerin Alexandra Fromm als Sieger hervor. Der ausgestaltete Brunnen ist eine mittelalterlich inspirierte Darstellung heiterer Menschen beim Bierzapfen - im Hintergrund ist das Ingolstädter Kreuztor. Der Bierbrunnen ist damit eine Hommage an die Lebensfreude und natürlich an die Stadt des Reinheitsgebots.

Gaststätte mit Hausbrauerei "Daniel"
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Gaststätte mit Hausbrauerei "Daniel"

Ältestes Gasthaus in Ingolstadt

Die Gaststätte mit Mikrobrauerei Daniel ist die älteste auch heute noch betriebene Traditionsgaststätte in Ingolstadt. In den urigen Gasträumen und im gemütlichen Biergarten genießt man das reine Bier und exklusive Bierspezialitäten aus der hauseigenen Mikrobrauerei.

Weissbräuhaus zum Herrnbräu
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Weissbräuhaus zum Herrnbräu

Täglich bayerische Bierspezialitäten

Das Weissbräuhaus zum Herrnbräu, inmitten der Dollstraße, der Ingolstädter Kulinarikmeile, ist bekannt für seine Weißbierspezialitäten von Herrnbräu, sowie seine typisch bayerischen Speisen. Täglich um 12.00 Uhr und um 17.00 Uhr läutet ein Glockenspiel.

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